Ja, merci Gauting! Danke! Es war für mich ein wunderbarer
Abend mit meinen zwei Clownsbrüdern dort den Menschen zu begegnen.
Gleich zu Beginn des Abends als wir in Zeitlupe den Raum
betraten und die Leute in den Reihen begrüßten, traf ich auf eine ältere Dame.
Wir schauten uns in die Augen. Ich hatte einen roten Punkt auf der Nase. Sie
betrachtete ihn, nahm ihren Finger und strich etwas von der roten Farbe von
meiner Nase auf ihre Nase. Sie machte das ebenso ganz langsam und bedächtig. Das
war ein sehr schöner und berührender Moment für mich.
Ein paar Tage später eröffnete sich dieser Moment als
absolut sinnbildlicher Akt für mich. „LACHEN IST ANSTECKEND.“ Wie manchmal der
Schnupfen, die rote Farbe von Nase zu Nase.
Dazu möchte ich euch eine kleine Anekdote erzählen. Ein
Arbeitskollege von mir erzählt unseren Patienten gerne Witze. So kam es, dass
wir letztens vor einer Visite uns gegenseitig Witze erzählten. Dabei musste ein
Kollege so lachen, dass ihm Tränen aus den Augen liefen und wir anderen vom
Team ebenso. Wir glaubten, der Lachflash sei schon vorbei und holten die
nächste Patientin zur Visite. Doch das Gelächter ging von neuem los. Der
Kollege verließ ruckartig das Zimmer. Ich sagte zur Patientin, die sehr
schüchtern war und kaum redete, ob sie sowas kenne, dass man manchmal einfach
nicht mehr zum Lachen aufhören könne. Unsere Stimmung wahrnehmend lachte sie
ebenso und meinte, dass sie das gut kenne.
Ich konnte wahrnehmen, wie diese Lebendigkeit unbeabsichtigt
auch zu ihr übersprang und sich ihr Körper leicht lockerte. Es schien sie zu
amüsieren, uns so menschlich zu erleben. Ansonsten laufen Visitengespräche doch
etwas formaler ab.
Später erzählte mir die Mutter nebenher im Gespräch, wo es
der Patientin schon besser ging, dass ihre Tochter glaubte, sie werde wohl nie
mehr lachen können, so wie früher. Da
dachte ich mir, na dann hat das super zusammengepasst, dass sie just in diesem Moment
zur Visite kam und sich vom Lachen anstecken lassen konnte. Dabei wurde mir
wieder bewusst, wie wichtig es ist, die eigene Lebensfreude, das Lachen, den
Humor bei sich selbst und im Team zu leben. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein
Funke, ein guter Virus sozusagen auf unsere Patienten, auf unsere Mitmenschen
überspringt, steigt damit vermutlich enorm. ;-) Ja und ich merke, auf diese
kleinen Momente der menschlichen Begegnung kommt es oft an, präsent zu sein,
mit allem was gerade da ist, Freude und Schmerz.
Danke, liebes Team, für das viele Lachen und dass mit euch Humor so gut erlebbar ist.
Ja dazu möchte ich uns allen Mut machen. Augusto Boal, der
das „Theater der Unterdrückten“ entwickelt hatte, sagt: „Es braucht Mut, um
glücklich zu sein.“